Pädagogik

Einleitung

Kinder sind von Natur aus neugierig und möchten die Welt um sie herum erkunden. Mit ihren einzigartigen Interessen und Vorlieben zeigen sie im täglichen Leben eine hohe Bereitschaft und Offenheit für Neuentdeckungen.
Wir bieten den Kindern den nötigen Raum und die Zeit, um durch spielerische Interaktionen zu wachsen und eigene Erlebnisse zu sammeln.
 
Durch etablierte Rituale sowie klare Regeln und Strukturen erhalten die Kinder das Gefühl von Sicherheit, das ihnen hilft, sich im täglichen Leben zurechtzufinden und wohlzufühlen.
 
In unserer Kita sollen die Kinder sowohl Freude als auch Geborgenheit spüren und die Möglichkeit erhalten, die Welt in einer ihren Bedürfnissen angepassten Weise zu erforschen und zu verstehen. Ziel ist es, dass jedes Kind Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten entwickelt und sein Selbstwertgefühl dadurch gestärkt wird. Wir schätzen und respektieren jedes Kind, unabhängig von seiner Herkunft oder Religion, und bemühen uns, diese Werte im Alltag vorzuleben.
In der Zusammenarbeit mit den Eltern legen wir Wert auf gegenseitigen Respekt, Kooperation und Offenheit. Im Mittelpunkt unserer gemeinsamen Anstrengungen steht immer das Wohl des Kindes.

Pädagogische Grundsätze

Ernährung

Das Mittagessen wird von der Party-Service Sense AG in Neuenegg zubereitet und geliefert. Wöchentliche neue Menüs erfreuen die Kinder.

Babybrei für unsere jüngsten Kinder stellen wir direkt in der Kita her. Bei der Auswahl der Lebensmittel legen wir Wert auf saisonale und regionale Produkte, welche frisch zubereitet werden.

Die tägliche Ernährung der Kinder hat weitreichende Auswirkungen, nicht nur auf ihr Wachstum, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden, sondern auch auf die Entwicklung ihres langfristigen Essverhaltens. Wir legen grossen Wert darauf, gemeinsame Mahlzeiten mit den Kindern einzunehmen, seien es Frühstück, Mittagessen oder Zvieri. Uns ist es wichtig, diese Mahlzeiten als ein Erlebnis der Gemeinschaft zu gestalten und den Kindern Freude am Essen zu vermitteln.

Ein zentraler Aspekt dabei ist, dass das Kind die Freiheit hat, selbst zu entscheiden, welche Speisen es probieren möchte, einschliesslich der Option, neue Lebensmittel auszutesten.

Die Anfangsphase in der Kita legt den Grundstein für die Beziehungen zwischen dem Kind, den Eltern und den Betreuungspersonen. Dieser Zeitraum ist für alle Beteiligten eine bedeutsame Herausforderung. Kinder sind jedoch in der Regel fähig, sich an neue Umgebungen zu gewöhnen und frische Beziehungen zu knüpfen.

Zu Beginn wird das Kind mit einer Vielzahl neuer Elemente konfrontiert: unbekannte Räumlichkeiten, neue Gerüche, nicht vertraute Erwachsene, andere Kinder und möglicherweise auch eine fremde Sprache. Es erfordert Zeit, um Vertrauen zu den neuen Menschen und der neuen Umgebung aufzubauen.

Die Phase der Eingewöhnung erstreckt sich normalerweise über zwei bis vier Wochen und ein Elternteil begleitet das Kind während dieser Zeit. Die Geschwindigkeit der Anpassung wird individuell an die Bedürfnisse des Kindes angepasst. Es ist essentiell, dem Kind die benötigte Zeit zu gewähren, damit es im täglichen Leben ein Gefühl der Sicherheit entwickeln kann.

Der Eingewöhnungsprozess

Der Übergang von der Familie in die noch unbekannte Kindertagesstätte bedeutet für jedes Kind eine grosse Herausforderung, insbesondere für seine Fähigkeit, sich an neue Umgebungen anzupassen und Beziehungen zu fremden Personen aufzubauen.
 
Während der ersten Zeit in der Kita ist das Kind mit unbekannten Räumen, fremden Erwachsenen und anderen Kindern konfrontiert. Es muss sich an neue Situationen, einen veränderten Tagesablauf und an die täglich mehrstündige Trennung von den Eltern gewöhnen. Die neue Umgebung fordert dem Kind Lern- und Anpassungsleistungen ab, die auch für ältere Kinder mit erheblichem Stress verbunden sein können.
Zwar sind auch sehr kleine Kinder in der Lage, sich an neue Umgebungen und Situationen anzupassen, aber insbesondere Kinder im Alter von ca. 0 – 3 Jahren sind überfordert, wenn sie diese Umstellung ohne Unterstützung der Eltern bewältigen müssen. Sie benötigen eine „sichere Basis“, um die neue Umwelt neugierig entdecken zu können.
Die Beteiligung der Eltern an diesem Prozess bildet eine wesentliche Grundlage. Ohne die Eltern kann die Aufnahme der Kinder nicht fachgerecht geleistet werden. Neben der Hilfe, welche die Anwesenheit des Elternteils in der Situation für das Kind darstellt, bietet eine Beteiligung auch die Möglichkeit, eine Beziehung und Vertrauen zwischen Eltern und Kita aufzubauen.
 
Um gute Voraussetzungen für den Aufbau einer gelungenen Bindungsbeziehung in der Kindertagesstätte zu schaffen, muss die Eingewöhnung von den Bedürfnissen der Kinder aus geplant werden.
 
Das Wohlbefinden des Kindes ist uns ein grosses Anliegen. Daher liegt uns ein fachgerechter Verlauf der Eingewöhnungsphase in Zusammenarbeit mit den Eltern sehr am Herzen.

Leitsätze

Uns ist wichtig, dass...

sich das Kind wohl fühlt und einen positiven Start in die Kita erlebt.

sich das Kind langsam auf die fremde Umgebung, die neuen Personen und Kinder einstellen kann und so eine steigende Sicherheit bekommt.

die Eingewöhnungsphasen nach den Bedürfnissen und dem Verhalten des Kindes geführt werden

die Eingewöhnung in den Kitaräumlichkeiten oder dem Kitagarten stattfindet

wenn möglich immer die gleiche Erzieherin die Eingewöhnung übernimmt

wir die Eltern beiziehen können, wenn sich das Kind von uns nicht trösten lässt

die Eltern alle Mitarbeitenden der gesamten Kita kennenlerntrten stattfindet

die Eltern alle wichtigen Informationen der Kita vermittelt bekommen, damit sie gut orientiert sind und Klarheit haben

die Eltern während der Eingewöhnungsphase die Kita, die Mitarbeitenden und den Tagesablauf kennenlernen um Vertrauen zu fassen

die Eltern nach abgeschlossener Eingewöhnung ihr Kind mit einem guten Gefühl in der Kita abgeben können

Kinderbetreuung Bösingen

Eintrittsgespräche

Das Vertragsgespräch mit der Kitaleitung findet ein bis zwei Monate vor Vertragsbeginn statt. In diesem werden Vereinbarung und Tarifberechnung geregelt und die Eltern erhalten formale Informationen zum Betrieb und Verein.
 
Das Eintrittsgespräch auf der Gruppe erfolgt bei der ersten Eingewöhnung. In diesem erfahren die Eltern Einzelheiten über die Gruppe. Die Eltern informieren die Erzieherin über Besonderheiten und Gewohnheiten ihres Kindes.

Rollen & Verhalten
im Eingewöhnungsprozess

Der Eltern

Die Eltern planen für die Eingewöhnung genügend Zeit ein. Es sollte möglichst immer die gleiche Bezugsperson mit dem Kind zur Eingewöhnung kommen. In der Regel die Mutter oder der Vater, in Ausnahmesituationen könnte es auch eine andere enge Bezugsperson sein. Die Aufgabe des eingewöhnenden Elternteils ist es, dem Kind durch Präsenz und einer positiven Einstellung der Kita gegenüber eine sichere Basis zu bieten. Die Eltern nehmen eine beobachtende und eher passive Rolle ein.
 
Durch Augenkontakt wird dem Kind Aufmerksamkeit geschenkt. Die Eltern sind für ihr Kind da, drängen sich aber nicht auf. Sie zwingen das Kind auf keinen Fall, sich von ihnen zu entfernen und akzeptieren immer, wenn es die Nähe sucht. Zu Beginn bleiben die Eltern im selben Raum, ziehen sich aber stetig weiter zurück.
 
Es ist wichtig, dass sie nie ohne Vorankündigung die Kita verlassen. Bei den Trennungsversuchen verabschieden sich die Eltern immer liebevoll, kurz und klar vom Kind, auch wenn es protestiert.
 
Die Eltern sind in diesen Zeiten sofort erreichbar und entfernen sich nicht zu weit von der Kita. Es ist wichtig, dass Unklarheiten, Ängste und Fragen mit der Fachperson immer besprochen und geklärt werden.
 
Sie können sich jederzeit telefonisch nach dem Kind erkundigen.

Der Erzieherin

Die Erzieherin bereitet vor der ersten Eingewöhnung alles für das Kind vor: Platz im Geburtstagskalender, Zahnbürste und Zahnbecher, Windelfach, Kistli, Foto für den Tisch, Garderobe und Gesichtslappen etc.
 
Sie orientiert die Eltern zu Beginn des Eingewöhnungstags über die nächsten Schritte und Aufgaben. Sie nimmt den Eltern und den Kindern gegenüber eine offene und wohlwollende Haltung ein.
Auf Fragen, Anliegen und Ängste geht sie unverzüglich ein und vermittelt Sicherheit und Orientierung. Die Erzieherin plant die Eingewöhnungsphasen optimal in den Tagesablauf ein und delegiert andere Aufgaben ab um für das neue Kind präsent zu sein.
 
Mit dem Kind nimmt sie vorsichtig und ohne zu drängen Kontakt auf, um Vertrauen, Interesse und Konstanz zu vermitteln und langsam eine tragfähige Bindung aufzubauen. Zudem unterstützt sie das Kind beim Kennenlernen der anderen Kinder und im vertraut werden des Tagesablaufs und der Räume.
 
Bei Schwierigkeiten in der Eingewöhnung spricht sich die Erzieherin mit ihren Teamkolleginnen oder der Kitaleitung ab. Gemeinsam mit den Eltern suchen wir nach Lösungen.

Eingewöhnungsphasen

In der Eingewöhnungssequenzen rechnen wir mit ca. 6 Tagen. Wie viel Eingewöhnungstage es effektiv braucht, entscheidet die Erzieherin mit den Eltern zusammen während der laufenden Eingewöhnung. Vor und nach der ersten Trennung verweilen die Eltern mindestens noch eine halbe Stunde in der Kita.
 
Während dieser Zeit wird das Kind beobachtet, ob es Stresssymptome (weinen, sich an die Eltern klammern, überspannter Körpertonus, apathisches Verhalten, bleiche Gesichtshaut, erhöhter Puls) zeigt, die gegen eine Trennung spricht.
Wenn sich das Kind nicht trösten lässt holen wir die Eltern nach 5-10 Minuten zurück. Wenn wir merken, dass das Kind bereits vor Ablauf der vereinbarten getrennten Zeit nicht mehr mag, holen wir die Eltern ebenfalls frühzeitig zurück.
1. Tag Eingewöhnungszeit beträgt 1 Stunde
  • Freispiel mit wenigen anderen Kindern im Gruppenraum
  • Erkundet den Raum und die Spielsachen, es bekommt Raum und Zeit, erste Erfahrungen zu sammeln
  • Die Eltern ermuntern das Kind für die ersten Erkundungsschritte, jedoch ohne Druck!
  • Die Eltern begleiten das Kind auf die Toilette oder wickeln es bei Bedarf, die Erzieherin begleitet den Elternteil, damit sich das Kind auch in diesen Bereichen an die Erzieherin gewöhnt.
  • Die Erzieherin beobachtet das Kind, nimmt immer wieder vorsichtig Kontakt auf, orientiert sich nach den Bedürfnissen des Kindes und bietet Spielsachen an.
  • Ablauf gleich wie am ersten Tag
  • Ist dem Kind eine erste Trennung zuzutrauen? Wenn ja, verlassen die Eltern während 30 min. bis 1 Stunde die Kita, bleiben jedoch in der Nähe.
  • Die Eltern halten sich immer mehr im Hintergrund. Das Kind weiss, wo sich die Eltern befinden und kann zu ihnen gehen.
  • Die Erzieherin übernimmt, wenn möglich, das Wickeln des Kindes oder begleitet es auf die Toilette.
  • Die Erzieherin begleitet das Kind im Freispiel, im Kreis und beim Essen. Sie zieht es ins Geschehen mit ein.
  • Wenn das Kind immer wieder zu den Eltern will, probiert die Erzieherin das Kind liebevoll wieder ins Spiel zu integrieren und abzulenken.
  • Freispiel, Kreis, Z`Nüni oder Mittagessen
  • Die Eltern sind beim Essen und im Kreis dabei, halten sich aber möglichst im Hintergrund.
  • Die Eltern verlassen während einer bestimmten Zeit die Kita.
  • Die Erzieherin übernimmt das Wickeln des Kindes oder begleitet es auf die Toilette.
  • Die Erzieherin begleitet das Kind im Freispiel, im Kreis und beim Essen. Sie bezieht es ins Geschehen mit ein.
  • Wenn das Kind immer wieder zu den Eltern will, probiert die Erzieherin das Kind liebevoll wieder ins Spiel zu integrieren und abzulenken.
  • Eine zweite Mitarbeitende kommt hinzu, um zum Kind Kontakt aufzunehmen.
  • Morgenkreis, Z`Nüni, Freispiel, Mittagskreis, Mittagessen und Schlafen
  • Die Eltern bleiben ½ – 1 Stunde dabei, verabschieden sich wie vereinbart und verlassen die Kita für die restliche Eingewöhnungszeit.
  • Sie sind immer auf Abruf und könnten in kürzester Zeit vor Ort sein.
  • Die Erzieherin kümmert sich eng um das Kind und begleitet es durch den Tag.
  • Das Freispiel erfolgt möglichst im Gumpizimmer/ Schlafzimmer, wo das Kind heute das erste Mal schlafen wird
  • An diesem Tag laufen alle Eingewöhnungssequenzen möglichst ohne Eltern ab.
  • Wenn dies nicht möglich ist, werden weitere Daten für die Eingewöhnung vereinbart.
Im ersten Monat nach der Eingewöhnung
Der erste Monat nach der Eingewöhnung ist für das Kind immer noch eine empfindliche Zeit. Das Kind hat die erste Hürde genommen, es kennt nun einzelne Personen, Räume und Abläufe. Das Vertrauen ist nun stetig am Wachsen, aber durchaus noch nicht gefestigt. Wenn immer möglich sollten im ersten Monat Präsenzzeiten im Früh- und Spätdienst und allzu lange Kitatage vermieden werden. Optimal wäre, wenn die Anwesenheitszeiten des Kindes der Arbeitszeit der eingewöhnenden Erzieherin angepasst werden könnten.
Sobald sich das Kind wirklich wohl und geborgen fühlt, sind solche Gegebenheiten keine Hindernisse mehr.
Im Konzept wird nur die weibliche Schreibweise benützt. Selbstverständlich sind damit auch die männlichen Erzieher angesprochen.